Die Prinzregentenstraße
in München
Ein Unterrichtsprojekt der Klasse 10c am Luitpold-Gymnasium München |
Unsere Arbeitsweise
Im Lehrplan der 10. Jahrgangsstufe geht es in Stichwörtern um einen Überblick über Stilepochen bis ins 19. Jh, Stilmerkmale und Orientierungsraster, das Sammeln von Bildmaterial, Fertigen von Schautafeln, Beschriften mit Kurztexten. Ein weiteres Kapitel spricht Künstlerfürsten des 19. Jhs an, namentlich erwähnt sind hier Stuck und Lenbach. Ein drittes Kapitel thematisiert den historischen Lebensraum der Schüler, das Erkunden und Dokumentieren von Architektur, Wohnviertel, Platz... Ein Projekt wie das hier gezeigte verknüpft all diese Gedanken zu einer Aufgabe, die einen Schnittpunkt all dieser Lernaspekte bildet. Das Luitpold-Gymnasium, die Schule, die die Schüler täglich besuchen, liegt heute in einer Parallelstraße zur Prinzregentenstraße und knapp 200 m davon entfernt. Straßenbahn und Busse als Zubringer halten dort. Die Gründung des Luitpold-Gymnasiums 1891 verdankt sich allerdings sehr stark dieser städtischen Verkehrsachse. Die Luitpold-Kreisrealschule war gedacht als Schule für die östlichen Randgemeinden der Stadt, die über die Prinzregentanstraße und die Prinzregentenbrücke verkehrsmäßig an die Stadt angebunden wurden. Die Schule lag damals gegenüber dem ebenfalls neu entstehenden Nationalmuseum in der Alexandrastraße an der Ecke zur Prinzregentenstraße. Eine große Zahl der Schüler benützt diese Verkehrsachse auf dem täglichen Weg in die Schule. Die erste Unterrichtsstunde an diesem Projekt sollte anhand einer historischen (1840) und einer akrtuellen Landkarte der Feststellung dienen, was den Schülern über diese Lage ihrer Schule bekannt ist, was sie historisch über die Stadtentwicklung wissen, welche der Gebäude sie identifizieren können. Es stellte sich heraus: Die Schüler wußten wenig, ihre Wißbegier war aber auch gering: "Wozu brauch ich das" - "was hat das mit Kunst zu tun?" Die Schüler erhielten in der nächsten Stunde vom Lehrer eine Mappe mit Texten zur Prinzregentenstraße, zum Lehel zu den zentralen Bauwerken an dieser Straße. Wir verteilten wie wichtigsten Bauwerke auf Teams zu je zwei Schülern, die dann zunächst in vier Einzelstunden die Texte sichteten nach Aussagen über den Ort, den Zweck, den Baustil, die Entstehungszeit, den Bauherrn und Architekten des Bauwerks, für das sie zuständig waren. Darüber hatten sie einen Kurztext zu verfassen und am Rechner als Textdatei einzugeben und auszudrucken. Dabei lernten sie auch Prozeduren, die zum Umgang und zur Nutzung des schulinternen Netzes notwendig sind. Über die Bearbeitung der gegebenen Texte hinaus war jedes Team aufgefordert eigene Recherchen anzustellen. Dieser Anregung kamen jedoch nur drei von insgesamt 9 Gruppen nach. Die Bilder lieferte der Lehrer, ebenso die Struktur der Präsentation als Tabelle editiert im Netscape Composer. Die Schüler lernten in jeweils einer Einzelstunde, die Texte richtig zu formatieren und die Bilder auf die benötigte Größe herunterzurechnen sowie ihre Texte und Bilder in die vorgegebene Tabellenstruktur im HTML Editor zu importieren. Zwei Stunden mußten aufgewendet werden um die Schüler vom Sinn und Zweck solcher Arbeit zu überzeugen. selbst ernannte Profis aufzufordern ihre Kritik an der "unprofessionellen Vorgabe" durch eine ihrer Vorstellung entsprechenden Alternative konkret werden zu lassen. Die Alternativmodelle blieben jedoch im Kopf dieser Schüler stecken. München, den 26.2.2000
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Literatur:
"Bauten und Plätze in München", Oswald Hederer Hrsg., München 1985 "Das Lehel", Lorenz Wandinger, München 1994 Aus dem Bestand der Gasteig-Bibliothek einzelne Seiten aus:
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