Medien 6
Ein Beitrag zur Medienbetrachtung

von Reinhard von Tümpling

 


Bild: Mode_3665_MA.jpg
: es gab einmal einen Kleidungsstil, der sofort auf die sozialen Rollen hinwies (Quelle: „Süddeutsche“, Frühjahr 2009)

Ich habe mich in dieser Datei mit der Gestaltung von T-Shirts beschäftigt, die oft als leichte und dünne Bekleidung mit einer Aussage bedruckt sind, einem Satz, einem Logo oder mit einem Bild, dazu auch mit dem Erscheinungswert von Fahrzeugen z. B. und weiterem.

Die Erlaubnisscheine der Erziehungsberechtigten zur Veröffentlichung der Schülerarbeiten aus dem Schuljahr 2008-2009 liegen real vor.

Ich bin dabei von dem Sammelbegriff der Medien (HS By, R8 und M8) ausgegangen und habe mich auf das Erscheinungsbild im Alltag konzentriert.


Bild: Medien_35_2009.jpg
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die Schüler machten dies recht gerne, sich mal mit ihren Kaputzenjacken in Rückenansicht zu präsentieren


ein recht gefälliges und lustiges Programm zur Verbesserung des Selbstbildes

 

Zum Speichern von Bildern und Schablonen:
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Ich habe Medien als Botschaftsträger oder -vermittler begriffen und gehe von einer absichtsvollen und plakativen Aussage aus, die Wirkung erzielen soll.

Ich hatte zur Durcharbeitung nun die Aufgabe gestellt, zwei T-Shirts mit jeweils gegenteiligen Aussagen zu verwirklichen, um diese Aussagen auf den T-Shirts zumindest einmal zugänglich und bildnerisch verfügbar gemacht zu haben.


Bild: Medien_36_2009.jpg:
die Schüler schnell einmal die erinnerten und gängigsten Logos an die Tafel schreiben lassen, es ist bei weitem nicht mehr so, dass sie wegen ihres besonderen Erscheinungswertes zur Präsentation eine ganze Unterrichtsstunde Zeit in Anspruch nähmen; diese Symbole werden wie selbstverständich benutzt.

Bilder dazu:


Bild: Medien_37_2009.jpg
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Bild: Medien_38_2009.jpg
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Bild: Medien_39_2009.jpg
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Bild: Medien_40_2009.jpg
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Bild: Medien_41_2009.jpg
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Bild: Medien_42_2009.jpg
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Bild: Medien_46_2009.jpg
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Bild: Medien_47_2009.jpg
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Bild: Medien_48_2009.jpg
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Dabei will ich diese T-Shirts gar nicht einmal allzu kritisch ansehen. Immerhin kleiden sie auf einfache Weise ihren Träger, aber eben einfach auf billige Weise.

Von 3 bis 7 Euro kosten die unbedruckten Hemden, 13 Euros die bedruckten. In Einzelanfertigung kosten sie 18 Euros.

Dabei sind sie dann aber gestalterisch als Träger einer individuelle Aussage immerhin eine Werbebotschaft, die sich zum beabsichtigten Lesen aufdrängt.


Bild: Dürer-Hemd_2.jpg
: ich selbst kann den Klassiker Dürer als Lifestyle-Träger sehr gut begreifen; das andere erhältliche Motiv des Nashorns zur Wanderausstellung von Dürer ist eher für Jugendliche geeignet.

„Ganz unabhängig vom Problem des Jugendschutzes müssen sich Produzenten und Anbieter mancher Moden aber auch fragen lassen, welches Menschenbild und welches Verantwortungsbewusstsein sie haben“. (zit.)

„Der Markt drückt mit solcher Macht auf die Jugendlichen, dass diese keine eigene Kraft mehr entwickeln können, um irgendetwas produktiv weiterzuentwickeln“. (zit.)

Bessere Sweatshirts sind wesentlich teurer.


 

Ich habe danach eine Unterrichtsstunde zum Mediengebrauch anschließen lassen.

 

Bild: Zeich_Medien_1.jpg: nur als schnelle Tischvorlage und Gedankenhilfe für den Schüler zu verstehen, und um auch die vorsätzlichen, grotesken und plakativen Irrtümer der Medienwirtschaft und der Yellowpress zu übergehen..... die Sache mit den kleinen hilfreichen Geräten, ohne die anscheinend kein Schüler mehr auskommt, und die auch ganz erheblich zum vorgeblichen Status des Besitzers beitragen.


Bild: Medien_51.jpg
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Bild: Medien_52.jpg
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Bild: Medien_53.jpg
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Bild: Medien_54.jpg
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Bild: Medien_55.jpg
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Bild: Medien_60.jpg
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Fast zwangsläufig kam ich zu den grundlegenden Mangas, die fast als sozial gewollte Mode und kleiner auffälliger Hingucker fast wie ein Emoticon überall herum schwirren.

Das Blatt einer in Gedanken verlorenen Schülerin als Impuls nehmen dürfen:


Bild: Comic_30_2009.jpg
: nur Gesichter

 


Bild: Manga_Augen_2009.jpg
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Bild: Comic_31_2009.jpg
: mit kompletter Gestalt
 

Um nicht mit Urheberrechten in Beziehung treten zu müssen, beließ ich es mit der Tischvorlage der Schülerin, die nichts gegen den Gebrauch als Tischvorlage hatte.

Wer sich eigentätig weiter entwickeln möchte, kann sich des oben zitierten Fernzeichenkurses und der parallel angebotenen Zeichenhilfsmittel bedienen. Ich hatte aber unmittebar im Unterricht daran zu denken, wieviel Arbeit es machte, die Schüler auf die Augenform, die Pupille, die Iris und die feinen Wimpernhaare aufmerksam zu machen.

Man sollte sich schon einmal der Gestaltung mit diesen Dingen bewusst werden, um zu verstehen, welche Ausdruckskraft und welcher Erscheinungswert den Frisuren beigemessen werden kann, -selbstverständlich ist es nicht.


Bild: Schmuck_80_2009.jpg
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Ich nahm zugleich als Tischvorlage die Frisuren eines Grafikers der „Süddeutschen“ zum Thema Frisuren und stellte die Aufgabe, beides miteinander zu verbunden, nämlich Hochkulturfrisuren und Manga-Augen....


Bild: Zeichnung_Frisuren_Süddeutsche_2007.jpg
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Bild: Medien_65.jpg
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zeitgleiches Tafelbild, laminierte Magazinfotos zum Thema Mode mit Schattenwurf und Bewegung.....

 

Und bekam die gelungenen Ergebnisse:


Bild: Medien_56.jpg
: zeitparallel in einer Siebten

Bild: Medien_57.jpg
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Bild: Medien_64.jpg
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Bild: Medien_62.jpg
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Bild: Medien_61.jpg
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Bild: Medien_63.jpg
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Bild: Zeichnung_Mimik_Schimpanse_2007.jpg
: recht streng genommen gehören die Bilder nicht hier hinein, weil sie die menschliche Mimik von einem anderen Standpunkt beleuchten.

„Man wäre so gern jemand anders und muss doch in die Gruppe passen“.

Ich persönlich finde die stilisierten Mangas als besser für das Zeichnen eines Gesichtes geeignet, als die zu üblen Karakaturen hin geratenen Figuren, wie z.B. Roadrunner, Bugs Bunny, Carl Coyote oder Kater Carlo. Die ausgedrückten Rollen sind erheblich besser als Träger von unterschiedlichen menschlichen Gefühlen geeignet, gleichwohl aber auch verkindlicht. Ich sage dies auch im Hinblick darauf, dass Gefühle formuliert und ihre Artikulation sozial angemessen erlernt werden müssen.

Was sagt youtube dazu?


Wer mag, kann hier zu diesem Themenbereich auch besonders gestaltete Fahrzeuge verwenden. Es gibt die tollsten Auswüchse, wenn man gestaltete Fahrzeuge als Medium ansieht.


Bild: Mode_3665_Tin Lizzy Ford..jpg
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Google Suchbegriff: pimp my car


Bild: Mode_3666_Mini.jpg
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Bild: Mode_3660.jpg
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Bild: Mode_3661.jpg
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Bild: Mode_3662.jpg
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Bild: Mode_3663.jpg
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Links:



Bild: Medien_67.jpg
: ich zitiere diese Sympathie-Werbung voller Lust und Vergnügen am Finden von mehrdeutigen Verschränkungen, platzierten Bild-Aussagen und dem Betrachten der gelungenen Zeitachse.....


Bild: Medien_68.jpg
: zur Erinnerung sei auch diese Zeitachse zitiert. Jörg Immendorf und A.R. Penck, voller Kraft im Selbstbildnis..... (Quelle: Süddeutsche)....

 

Nachbemerkungen:

Die Arbeit an dieser Datei hat mir selbst viel Spaß gemacht.

Reinhard von Tümpling, im Juni 2009