Wandgestaltung
in der historischen Sgraffito-Technik Gruppenbild: Ganzfigurenporträts der Klasse 7f in Kirchheim Autor: Jens Augustin, Seminar 2000/2002 |
![]() Thema der Wandgestaltung: Gestaltung von lebensgroßen Selbstporträts in der Sgraffitto -Technik. Im Realisieren der Selbstbildnisse entsteht an der Wand sozusagen ein großes "Porträt" der Klasse, indem die Schüler im praktischen Gestalten und im gemeinsamen Realisieren des Entwurfes ihre Klassengemeinschaft erleben. Ziel ist auf der einen Seite die Fähigkeit sich selbst treffend darzustellen und sich möglichst wirklichkeitsgetreu abzubilden. Auf der anderen Seite wird mit diesem Thema die Erlernung der Sgraffito-Technik und kooperatives Planen und Gestalten mit den Mitschülern angestrebt. |
Zunächst zeigte
ich den Schülern die zu gestaltende Wand, auf der sich ein sehr verwittertes
und zerstörtes Graffiti befunden hatte. Wandgestaltungen sind ein
Eingriff in die Umwelt und eignen sich nicht für spontane Aktionen.
Freskenmaler arbeiten mit Vorzeichnungen in Originalgröße (Karton)
und selbst Graffiti Sprayer entwerfen für ihre Bilder genaue Entwürfe.
Da das Zeichnen der eigenen Person in Lebensgröße und das Darstellen
der richtigen Körperproportionen die spontane Darstellungsfähigkeit
der zwölf- bis dreizehnjährigen Schüler überfordert,
zeigte ich ihnen, wie man mittels Schablonen die Umrisslinie des Körpers
auf die Wand übertragen kann.
Die Schüler strengten sich unglaublich an und arbeiteten sehr konzentriert an ihren Figuren. Um Ihnen die Ähnlichkeit beim Zeichnen der Gesichtszüge zu erleichtern, konnten sie Spiegelkacheln verwenden. In diesem Zusammenhang analysierten wir zusammen mehrere Porträtzeichnungen und untersuchten, wie ein Porträt wirklichkeitsgetreu wiedergegeben werden kann. Auch die Details der einzelnen Kleidungsstücke wurden sehr aufmerksam wiedergegeben. In den jeweils letzten zehn Minuten dieser Unterrichtsphase wurden die Schablonen aufgehängt und mit den Schülern besprochen. Die Klasse stellte fest welcher Schüler gut zu erkennen sind und an welchen Details das liegt. |
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Wegen der besseren Klebeeigenschaften auf Holz wurde ein Fliesenkleber als unterste Putzschicht verwendet, da ein Kalkputz auf diesem Untergrund nicht hält. Der Inhalt des 20 kg Sacks Fliesenkleber wurde mittels einer Bohrmaschine mit Rühraufsatz mit 5 Liter Wasser angerührt und mit einem schwarzen Pigment dunkel gefärbt. Die Bauwanne wurde auf Rollen zur Wand befördert und Abdeckplanen wurden unter die zu bearbeitende Wand ausgebreitet. Dies ist sehr wichtig, da der Fliesenkleber, wenn er einmal auf dem Boden des Pausenhofes abgebunden hat, irreversible Flecken hinterlässt. Der Fliesenkleber wurde mit Kellen auf die Wand in einer maximalen Stärke von 5 mm dünn aufgetragen. Da die Verwendung von Glättbrettern eher das Gegenteil bewirkt haben, als den Putz zu glätten, haben wir ihn mit den Fingern glattgestrichen. |
![]() ![]() Als die Ganzporträts aus den Feinputz „herausgekratzt“ waren, legten die Schüler im Hintergrund noch eine vertikale Struktur an, um den Hintergrund optisch besser von der „Standfläche“ des Bodens auf dem Wandbild zu trennen. Am Ende waren wir zwar alle fix und fertig, aber auch Stolz und glücklich auf unser schönes, gelungenes Wandbild. |
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Max Doerner: Malmaterial
und seine Verwendung im Bilde
http://www.ardez.ch/sgraffito.htm
http://m.c.escher.tripod.com/Escher.htm
http://www.servus.at/stwst/kunst/sgraffito/sgraffito.htm
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