Manet hat von seinem Frühstück eine zweite Fassung gemalt, von der ich leider im Moment nur ein völlig farbverfälschtes Dia besitze. Auffällig an dieser 2. Version scheint mir der wesentlich freiere, expressivere Duktus. In der älteren Kunstgeschichte kennt man eher eine umgekehrte Reihenfolge. Entwurfsfassungen haben bereits in der Renaissance einen ertaunlich flotten und expressiven Stil, während die Ausgearbeitete Form auf malerische Disziplin und Feinheit im Detail Wert legte. Bei Manet deutet sich hier eine Umkehrung in der Denkweise an. Der Maler strebt nach einer Reduktion in der Auflösung von Details.